Mülheimer Pflegedienst „Engel vonne Ruhr” mit dem ICW-Wundsiegel ausgezeichnet
Nicht nur sinnvoll, sondern längst überfällig war es für Geschäftsführer Christian Westermann, die Branchenproblematik „Versorgung von chronischen und schwer heilenden Wunden” in den Fokus zu nehmen.
Die Erfahrung in der häuslichen Pflege hat deutschlandweit seit Jahren gezeigt, dass eine optimale Versorgung von Wunden durch Pflegekräfte unter Zeitdruck so gut wie nie fachgerecht möglich ist. Die Wundversorgung – ein Stiefkind, dass immer nebenbei mit erledigt werden muss. Die Pflegekräfte im ambulanten Bereich kommen auch hier permanent an ihre Grenzen.
Das Führungsteam von „Engel vonne Ruhr” hat jedoch schon seit seiner Gründung Grenzen immer als Ansporn verstanden, um neue Ansätze auszuprobieren, um Lücken zu schließen und mit dem ganzen Team beweglich zu bleiben. So hat Christian Westermann auch diesen Problembereich der Wundversorgung zum Anlass genommen, positiv und zukunftsorientiert zu denken und auf eigene Initiative über Monate ein Team von Wundexperten, Fachtherapeuten bzw. Wundmanager mit eigenen Wundmobilen aufgebaut. Und nicht nur das: Die Einrichtung in Mülheim ist bisher eine von nur sehr wenigen Pflegediensten in ganz Deutschland, die mit dem „Wundsiegel” des ICW (Initiative chronischer Wunden e. V.) ausgezeichnet sind und somit offiziell zertifiziert im Bereich Wundmanagement sind. Als Spezialisten können sie umfassend und gut ausgebildet ein hohes Qualitätsniveau in personeller, fachlicher, organisatorischer und sachlicher Hinsicht sicherstellen.
Zukunftsorientiert aufgestellt
Die Auszeichnung ist ein positives Signal für alle Pflegedienste, die zukunftsorientiert denken und ebenso den Handlungsbedarf tagtäglich bei ihren Kunden sehen.
„Raus aus der negativen Beschwerdehaltung – ran an neue Konzepte! Es liegt in unserer DNA als Pflegekraft bei den „Engel vonne Ruhr”, dass wir Dinge angehen, statt abzuwarten und uns zurückzulehnen. Wir haben im Bereich Wundmanagement in den letzten Monaten sinnvolles Knowhow aufgebaut und sehen direkt die Erfolge in vielerlei Hinsicht: wir schaffen es durch diese Spezialisierung, Wunden nach wenigen Wochen nicht nur optimal zu versorgen, sondern zu heilen. Und wir holen die Betroffenen auch aus ihrer schambesetzten Isolierung zurück ins Leben. Zum Teil sind Betroffene nicht in der Lage, Wundambulanzen und Ärzte aufzusuchen. Diese ambulante, professionelle Versorgung zuhause entlastet die Ärzte, die Krankenhäuser, die Kassen und an erster Stelle: die betroffenen Menschen innerhalb kürzester Zeit!”, so Martin Wrede, Fachtherapeut Wunde und Leiter des Wundmanagements.
Und aus der Sicht der Wirtschaftlichkeit können die Kosten für die Weiterbildung und die Aufrüstung durch die zu erwartende höhere Vergütungsvereinbarung refinanziert werden.
Der Mülheimer Pflegedienst hat darüber hinaus einen Zulauf von Pflegefachkräften festgestellt, die sich ebenfalls spezialisieren wollen und motivierter als je zuvor einen Fachbereich für sich entdecken, in dem sie als Spezialisten eine wichtige Schnittstelle in der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Fachärzten, Therapeuten und Betroffenen sind – mit direkt sichtbaren Erfolgen.
Handlungsbedarf – jetzt!
Deutschlandweit brennt dieses weit verbreitete Problem der chronischen Wunden vielen Praxen, Altenheimen, Pflegediensten und Krankenkassen unter den Nägeln: am Beispiel einiger aktiver Vorreiter wie der „Engel vonne Ruhr” sollten Pflegedienste diese neue Herausforderung als zukunftsorientierten Ansporn sehen.
Die Vorreiter rund um das Netzwerk der Initiative Chronische Wunden zeigen, wie es geht. Die Anhebung der Qualifikation von Pflegefachkräften zum Wundexperten ist für alle ambulanten Dienste innerhalb von zwei Jahren nachzuweisen. Mit der entsprechenden Vergütung, dem zusätzlichen Knowhow und der eingeplanten Einsatzzeit wird die fachgerechte Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden sowie die praktische Umsetzung präventiver Maßnahmen in der häuslichen Pflege endlich realistisch und ist zusätzlich eine neue Motivation für Arbeitskräfte in der Pflegewelt.
„Wir haben schon ein bundeslandübergreifendes Netzwerk zu anderen Aktiven aufgebaut und tauschen uns mit Praxiserfahrungen und offenen Problemen aus – wir teilen gerne unseren „Wissensvorsprung” mit anderen, die sich jetzt um Weiterbildungen und Strukturen kümmern wollen”, so Christian Westermann.
Selten, leider zu selten finden sich positive Meldungen aus der Gesundheit und Pflegewelt. Das Thema „Spezialisiertes Wundmanagement” und Netzwerkarbeit klingt nach neuem Zeitgeist – geht doch!
Christian Westermann
ENGEL vonne Ruhr Ambulante Pflege GmbH, 45473 Mülheim an der Ruhr