Neues com ICW Wundsiegel

Pressebericht Fachzeitschrift für das interprofessionelle Wundteam | Ausgabe 4 | 2023

Neues vom ICW Wundsiegel

Mülheimer Pfle­ge­dienst „Engel vonne Ruhr” mit dem ICW-Wund­­siegel ausge­zeichnet

Nicht nur sinnvoll, sondern längst über­fällig war es für Geschäfts­führer Christian Westermann, die Bran­chen­pro­ble­matik „Versorgung von chro­ni­schen und schwer heilenden Wunden” in den Fokus zu nehmen.

Die Erfahrung in der häus­lichen Pflege hat deutsch­landweit seit Jahren gezeigt, dass eine optimale Versorgung von Wunden durch Pfle­ge­kräfte unter Zeit­druck so gut wie nie fach­ge­recht möglich ist. Die Wund­ver­sorgung – ein Stiefkind, dass immer nebenbei mit erledigt werden muss. Die Pfle­ge­kräfte im ambu­lanten Bereich kommen auch hier permanent an ihre Grenzen.

Das Führungsteam von „Engel vonne Ruhr” hat jedoch schon seit seiner Gründung Grenzen immer als Ansporn verstanden, um neue Ansätze auszu­pro­bieren, um Lücken zu schließen und mit dem ganzen Team beweglich zu bleiben. So hat Christian Westermann auch diesen Problem­be­reich der Wund­ver­sorgung zum Anlass genommen, positiv und zukunfts­ori­en­tiert zu denken und auf eigene Initiative über Monate ein Team von Wund­ex­perten, Fach­the­ra­peuten bzw. Wund­ma­nager mit eigenen Wund­mo­bilen aufgebaut. Und nicht nur das: Die Einrichtung in Mülheim ist bisher eine von nur sehr wenigen Pfle­ge­diensten in ganz Deutschland, die mit dem „Wund­siegel” des ICW (Initiative chro­ni­scher Wunden e. V.) ausge­zeichnet sind und somit offi­ziell zerti­fi­ziert im Bereich Wund­mana­gement sind. Als Spezia­listen können sie umfassend und gut ausge­bildet ein hohes Quali­täts­niveau in perso­neller, fach­licher, orga­ni­sa­to­ri­scher und sach­licher Hinsicht sicher­stellen.

Zukunfts­ori­en­tiert aufge­stellt

Die Auszeichnung ist ein posi­tives Signal für alle Pfle­ge­dienste, die zukunfts­ori­en­tiert denken und ebenso den Hand­lungs­bedarf tagtäglich bei ihren Kunden sehen.

Raus aus der nega­tiven Beschwer­de­haltung – ran an neue Konzepte! Es liegt in unserer DNA als Pfle­ge­kraft bei den „Engel vonne Ruhr”, dass wir Dinge angehen, statt abzu­warten und uns zurück­zu­lehnen. Wir haben im Bereich Wund­mana­gement in den letzten Monaten sinn­volles Knowhow aufgebaut und sehen direkt die Erfolge in vielerlei Hinsicht: wir schaffen es durch diese Spezia­li­sierung, Wunden nach wenigen Wochen nicht nur optimal zu versorgen, sondern zu heilen. Und wir holen die Betrof­fenen auch aus ihrer scham­be­setzten Isolierung zurück ins Leben. Zum Teil sind Betroffene nicht in der Lage, Wund­am­bu­lanzen und Ärzte aufzu­suchen. Diese ambu­lante, profes­sio­nelle Versorgung zuhause entlastet die Ärzte, die Kran­ken­häuser, die Kassen und an erster Stelle: die betrof­fenen Menschen innerhalb kürzester Zeit!”, so Martin Wrede, Fach­the­rapeut Wunde und Leiter des Wund­ma­nage­ments.
Und aus der Sicht der Wirt­schaft­lichkeit können die Kosten für die Weiter­bildung und die Aufrüstung durch die zu erwar­tende höhere Vergü­tungs­ver­ein­barung refi­nan­ziert werden.

Der Mülheimer Pfle­ge­dienst hat darüber hinaus einen Zulauf von Pfle­ge­fach­kräften fest­ge­stellt, die sich eben­falls spezia­li­sieren wollen und moti­vierter als je zuvor einen Fach­be­reich für sich entdecken, in dem sie als Spezia­listen eine wichtige Schnitt­stelle in der inter­dis­zi­pli­nären Zusam­men­arbeit zwischen Fach­ärzten, Thera­peuten und Betrof­fenen sind – mit direkt sicht­baren Erfolgen.

Hand­lungs­bedarf – jetzt!

Deutsch­landweit brennt dieses weit verbreitete Problem der chro­ni­schen Wunden vielen Praxen, Alten­heimen, Pfle­ge­diensten und Kran­ken­kassen unter den Nägeln: am Beispiel einiger aktiver Vorreiter wie der „Engel vonne Ruhr” sollten Pfle­ge­dienste diese neue Heraus­for­derung als zukunfts­ori­en­tierten Ansporn sehen.

Die Vorreiter rund um das Netzwerk der Initiative Chro­nische Wunden zeigen, wie es geht. Die Anhebung der Quali­fi­kation von Pfle­ge­fach­kräften zum Wund­ex­perten ist für alle ambu­lanten Dienste innerhalb von zwei Jahren nach­zu­weisen. Mit der entspre­chenden Vergütung, dem zusätz­lichen Knowhow und der einge­planten Einsatzzeit wird die fach­ge­rechte Versorgung von Menschen mit chro­ni­schen Wunden sowie die prak­tische Umsetzung präven­tiver Maßnahmen in der häus­lichen Pflege endlich realis­tisch und ist zusätzlich eine neue Moti­vation für Arbeits­kräfte in der Pfle­gewelt.

Wir haben schon ein bundes­land­über­grei­fendes Netzwerk zu anderen Aktiven aufgebaut und tauschen uns mit Praxis­er­fah­rungen und offenen Problemen aus – wir teilen gerne unseren „Wissens­vor­sprung” mit anderen, die sich jetzt um Weiter­bil­dungen und Struk­turen kümmern wollen”, so Christian Westermann.
Selten, leider zu selten finden sich positive Meldungen aus der Gesundheit und Pfle­gewelt. Das Thema „Spezia­li­siertes Wund­mana­gement” und Netz­werk­arbeit klingt nach neuem Zeit­geist – geht doch!

Christian Westermann
ENGEL vonne Ruhr Ambu­lante Pflege GmbH, 45473 Mülheim an der Ruhr